Presseaussendung der Deutschen Marine |
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Am Morgen des 30. Juni betraten die Feuerwehrleute, trotz wenig sommerlichen Wetters, gut gelaunt das Deck der „Rheinland-Pfalz“. Nach einer lebhaften Begrüßung durch den Navigationsoffizier, Kapitänleutnant Heinrich Großheim, legte die Fregatte ab. Bereits am Vorabend fand im geselligen Rahmen, bei Bier und Grillgut, eine Einweisung in die Besonderheiten des Bordlebens statt. Nach der Theorie kommt die Praxis – so auch während der Verlegefahrt der Fregatte zum „Wochende an der Jade“ ins Marinearsenal. „Wir freuen uns auf hochinteressante Einblicke. So etwas sieht man schließlich nicht alle Tage.“, fasste Hauptbrandmeister Walter Sattler die Erwartungen seiner Kameraden aus dem österreichischen Burgenland zusammen. Über 1000 Kilometer Anreise hatten die siegreichen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Tadten bereits in den Knochen, als sie die „Rheinland-Pfalz“ betraten. Jetzt sollten noch ein paar Seemeilen hinzukommen. Um den gezeitenbedingten Unterschied der Wasserhöhe auszugleichen, musste die „Rheinland-Pfalz“ zuerst eine Schleuse passieren. Kaum hatte das Schiff in der Schleusenkammer angelegt, gellte ein lauter Ruf über das Achterdeck: “Feuer im Schiff! Feuer im Schiff!“. Um den Gästen die Brandabwehr an Bord zu demonstrieren, wurde ein Feuer simuliert. Verletztenbergung – Alarmierung – Sofortmaßnahmen. Eigentlich bekannt und trotzdem neu. Mit großem Interesse verfolgten die Feuerwehrleute das Treiben, während ein Marineoffizier die einzelnen Abläufe erklärte. Nachdem alle Fragen beantwortet und die Schleusung beendet war, ging die Fahrt weiter. „Hier auf dem Schiff sein zu dürfen und das zu erleben ist für mich bisher ein einmaliges Erlebnis.“, freute sich Patrick Sauzet. Der Kommandant der freiwilligen Feuerwehr aus Beringen musste erstmal nachsehen, wo Wilhelmshaven liegt. „Aber ich habe mich riesig gefreut.“, fügte er hinzu. Wie die anderen Gewinner auch, überließ es der Feuerwehrkommandant aus der Schweiz dem Webmaster seiner Wehr, die fünf Teilnehmer auszuwählen. Vorbei an ehemaligen Minenlagern, Bunkern und anderen historischen Gebäuden aus den Zeiten des Zweiten Weltkriegs, genossen die Gäste die weitere Fahrt durch den Nordhafen. Vom Signaldeck der „Rheinland-Pfalz“, direkt hinter der Brücke des Schiffes, hatten sie einen guten Rundumblick, während der Navigationsoffizier die Gäste mit heiteren Anekdoten erfreute. Nach drei Stunden legte das Schiff im Marinearsenal an und die „lustige Seefahrt“ hatte ihr Ende – nicht aber das Programm an Bord. Nächster Punkt: Schiffsführung. Auch für die Sieger aus Deutschland, der freiwilligen Feuerwehr aus Rödental, war die Mitfahrt auf einem Kriegsschiff „komplettes Neuland, wie Steffen Schaller bestätigte. Der Kommandant der Feuerwehr freute sich besonders auf „Einblicke in unbekannte Bereiche“, wie etwa der Brandbekämpfung an Bord. Diese Einblicke gewann er nicht nur bei der Vorführung, sondern auch bei der Schiffsführung, welche sich im Schwerpunkt selbstverständlich mit eben dieser Thematik beschäftigte. Durch enge Gänge, Schotten und über Niedergänge ging es durchs Innere der Fregatte. Kein Bereich blieb den Besuchern verborgen. „Wenn es brennt, schalten wir die Lüftung ab. Dann herrschen hier Verhältnisse wie in einer Sauna.“, erklärte der Gruppenführer den aufmerksamen Feuerwehrmännern im schiffstechnischen Leitstand. Diese waren besonders beeindruckt von der räumlichen Enge. „Ich bin tief beeindruckt und überrascht von den engen Platzverhältnissen an Bord. Das fordert schon großen Respekt und Rücksichtnahme voreinander.“, so Patrick Sauzet am Ende der Schiffsführung. Vor den Besuchern lagen noch drei ereignis- und abwechslungsreiche Tage. Eine Einsatzübung der Stützpunktfeuerwehr auf dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“ sowie eine Mitfahrt auf dem Seenotrettungskreuzer „Vormann Steffens“ waren nur einige weitere Highlights. Selbstverständlich gab es auch ausreichend Zeit, um über das „Wochenende an der Jade“ zu bummeln und im Deutschen Marinemuseum die maritimen Kenntnisse weiter auszubauen. Am Sonntag, dem 3. Juli, endete die „Gewinnerreise“ und die Besucher machten sich wieder auf den langen Heimweg. Im Gepäck viele neue Eindrücke und Erfahrungen – und ein paar Seemeilen. Welcher Feuerwehrmann kann das schon von sich behaupten? Text: Marco Hüde Fotos: Sophie Fiebeler
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