Allgemeines
Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren
In Österreich sind überwiegend Freiwillige Feuerwehren beheimatet, in fast allen Städten bis hin zu den kleinsten Dörfern und Ortsteilen. Es gibt weiters (nahezu ausschließlich freiwillige) Betriebsfeuerwehren, in deren Reihen die eigenen Bediensteten ihre Betriebsanlagen und damit auch ihren Arbeitsplatz schützen helfen. Nur in den großen Landeshauptstädten Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt gibt es Berufsfeuerwehren.
Aufgaben der Feuerwehren
- Abwehrender Brandschutz
- Vorbeugender Brandschutz
- (Technische) Hilfeleistung nach Unfällen bzw. bei sonstigen Notlagen für Mensch und Tier
- Hilfeleistung in (sonstigen) Schadens- bzw. Katastrophenfällen (Naturereignisse, technische Störfälle, Umweltschäden u.v.a.m.)
- Hilfeleistung bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen
- (sonstige) Mitarbeit im Zivilschutz
Zuständigkeit für das Feuerwehrwesen
Nach der Bundesverfassung fällt das Feuerwehrwesen in Österreich in die Zuständigkeit der Bundesländer, die gesetzlichen Grundlagen finden sich daher in Landesgesetzen und -verordnungen; Trägerin der örtlichen Feuerpolizei ist die Gemeinde, sie bedient sich hierzu der (freiwilligen) Feuerwehr.
Ausrüstung - weitgehend einheitlich
Feuerwehrfahrzeuge und -geräte werden aus öffentlichen Mitteln nur dann gefördert, wenn sie den Baurichtlinen (und Bauempfehlungen) des ÖBFV bzw. des jeweiligen Landesfeuerwehrverbandes entsprechen. Dies zwingt sowohl Lieferfirmen als auch Feuerwehren selbst, bestimmte Ausführungsvorschriften einzuhalten und die gebotene Einheitlichkeit, Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit, aber auch Wirtschaftlichkeit zu beachten!
Katastrophenhilfsdienst
Zur Vorbereitung auf überörtliche Katastrophenfälle haben die österreichischen Feuerwehren den Katastrophenhilfsdienst (KHD-Dienst) aufgestellt. Dieser KHD-Dienst setzt sich personell und sachlich aus ausgewählten Einheiten von Feuerwehren zusammen und wird zu Großeinsätzen wie auch im Übungsfall zusammengezogen. Er besteht aus Zügen, Bereitschaften und Verbänden und ist vor allem zum Einsatz außerhalb des eigenen Verwaltungsbezirkes bestimmt: Als Grundsatz gilt, dass die örtliche Einsatzbereitschaft der hiezu eingeteilten Feuerwehren im wesentlichen aber gewahrt bleibt!
Der Aufbau der österreichischen Feuerwehr gliedert sich in folgende Abschnitte:
Österreichischer Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV)
Die Dachorganisation aller österreichischen Feuerwehren ist der
Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV). Seine Hauptaufgabe liegt in der Koordinierung des gesamtösterreichischen Feuerwehrwesens in den Bereichen Organisation, Ausbildung, Technik usw. Neben einer weitgehenden Vereinheitlichung in den Bereichen Organisation, Ausbildung, Feuerwehrtechnik, Uniformen uvm. erreichte der Verband vom Bund auch eine taugliche finanzielle Basis für den Ausbau des Katastrophenhilfsdienstes im gesamten Bundesgebiet.
Landesfeuerwehrverband Burgenland
Der
Landesfeuerwehrverband Burgenland besteht aus 319 Orts-/Stadtfeuerwehren
und 7 Betriebsfeuerwehren welche sich in 44 Feuerwehrabschnitten auf folgende Bezirke und Freistädte aufteilen:
- Eisenstadt-Umgebung (23 Orts-/Stadtfeuerwehren, 1 Betriebsfeuerwehr)
- Freistädte Eisenstadt und Rust (4 Orts-/Stadtfeuerwehren)
- Neusiedl am See (27 Orts-/Stadtfeuerwehren, 1 Betriebsfeuerwehr)
- Mattersburg (22 Orts-/Stadtfeuerwehren, 2 Betriebsfeuerwehren)
- Oberpullendorf (63 Orts-/Stadtfeuerwehren)
- Oberwart (86 Orts-/Stadtfeuerwehren)
- Güssing (52 Orts-/Stadtfeuerwehren)
- Jennersdorf (42 Orts-/Stadtfeuerwehren, 3 Betriebsfeuerwehren)
Der Sitz des Landesfeuerwehrverbandes ist in Eisenstadt. Derzeit befinden sich das Landesfeuerwehrkommando und die Landesfeuerwehrschule Burgenland in einem Gebäudekomplex am nördlichen Stadtrand von Eisenstadt. Im Landesfeuerwehrkommando bzw. der Schule sind auch die einzigen hauptberuflichen Feuerwehrbediensteten des Burgenlandes angestellt. Diese Bediensteten versehen neben ihrer Verwaltungs- und Lehrtätigkeit, auch in der neu installierten (Ende 2009)
Landessicherheitszentrale ihren Dienst. Die Landessicherheitszentrale (LSZ) ist die zentrale Alarmierungsstelle für Feuerwehren und Rettung im Burgenland. Sie ist im Landhaus in Eisenstadt untergebracht. Die LSZ koordiniert sämtliche Feuerwehreinsätze im gesamten Land.
Bezirksfeuerwehrkommando Neusiedl am See
Der Bezirk Neusiedl am See gliedert sich in fünf Abschnitte. In diesen fünf Abschnitten gibt es 25 Ortsfeuerwehren, zwei Stadtfeuerwehren und eine Betriebsfeuerwehr. Im
Bezirksfeuerwehrkommando finden sich neben Bezirksfeuerwehrkommandant und dessen Stellvertreter die Referenten für den Katastrophenhilfsdienst, Atemschutz, Funk, Jugend und gefährliche Stoffe. Weiters sind alle Abschnittsfeuerwehrkommandanten Funktionäre im Bezirkskommando.
Feuerwehrabschnitte
Wie bereits erwähnt, gliedert sich der Bezirk Neusiedl am See fünf Feuerwehrabschnitte. In jedem Abschnitt wird mehrere Male im Jahr gemeinsam geübt (Brand, Technisch, Funk), es werden aber auch Schulungsabende mit verschiedensten Themenbereichen angeboten. In Einsatzfällen werden die jeweiligen Abschnittsfeuerwehren aber nur selten zusammengezogen, da dies aufgrund geographischer Gegebenheiten (Anfahrtsweg und Anfahrtszeit) nicht immer die optimalste Lösung darstellen. Hier wird dann auf die neue Alarmierungsordnung (Ende 2009) zurückgegriffen, was sich, wenn auch erst kurz im Echtbetrieb, als wesentlich effizienter herausgestellt hat.
Freiwillige Feuerwehren
In jeder Ortschaft gibt es eine oder mehr (bei mehreren Ortsteilen) freiwillige Feuerwehren. Zuständig für die örtliche Feuerpolizei und den Brandschutz einer Gemeinde ist die Gemeinde. Sie hat sich hierzu der Feuerwehr zu bedienen. Dies ist mit burgenländischem Landesgesetz geregelt.